Künstliche Intelligenz bei der Stellensuche
Bisher schrieben Firmen eine Stelle aus und es galt das Motto «post and pray» (hochladen und beten). Die Veränderung der Arbeitswelt durch die Digitalisierung ist nun voll im Gang. Die Stellensuche und die Rekrutierung finden immer mehr in der vernetzten, virtuellen Welt statt.
Immer mehr Firmen nutzen künstliche Intelligenz bei der Personalsuche.
Bei den meisten ausgeschriebenen Stellen gehen 300 Bewerbungen und mehr ein. Personalmanager haben nicht die Zeit, alle Dossiers anzuschauen. Deshalb verwenden inzwischen immer mehr Unternehmen eine Software, um die passenden Kandidaten zu finden. Diese Softwares untersuchen die Bewerbungen nach Schlüsselbegriffen und bewerten die Bewerber. Konkret: Je mehr Keywords gefunden werden, desto interessanter sind die Kandidaten für die Stelle.
Die Systeme werten Bewerbungen aus und beurteilen sie. Ein sogenannter «Bot» prüft das «Matching», zwischen den Bewerbungsunterlagen und dem Anforderungsprofil.
Matching heisst auf Deutsch «Volltreffer» und genau danach suchen Personaler. Nach dem besten Treffer. Klar! Je besser die Kandidaten zu einem Unternehmen passen, desto kürzer fällt die Onboarding-Phase (Vorbereitungs-, Eintritts- und Integrationsphase) aus und umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich beim neuen Arbeitgeber wohlfühlen und dem Unternehmen lange treu bleiben.
Die Idee des Matching kommt aus dem Dating-Bereich. Dating-Plattformen werben schon lange mit dem Versprechen allen Kunden den perfekten Partner zu liefern. Bei der Personalsuche bringt der Computer nicht zwei Liebende, sondern einen/eine Kandidatin und ein Unternehmen zusammen. Die entsprechende Software funktioniert zuverlässig und ist inzwischen fester Bestandteil von Bewerbermanagementsystemen.
Das Prinzip: Ein Algorithmus «matcht» Bewerberdaten mit den Fähigkeiten, die für eine vakante Stelle gesucht werden. Die Profile mit der grössten Übereinstimmung werden dem Personaler angezeigt.
In Fachkreisen trägt Matching den Übernamen «Robot Recruiting». Was lange Zeit nach kalter Macht der Maschine klang hat sich in der Personalsuche etabliert. Nicht nur weil der «Kollege Computer» jede Menge Arbeit bei der Personalauswahl abnimmt und damit dem Personaler Zeit verschafft, sich um das zu kümmern, worauf es wirklich ankommt: Die Ressource Mensch, die Bewerber.
Die Unterstützung smarter Algorithmen ist auch bei der Gleichberechtigung und Diversity bei der Personalsuche von Vorteil. Nicht selten urteilen Computer gerechter als Menschen. Sie lassen sich nicht von Hautfarbe, Geschlecht oder Ethnie beeinflussen.
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