Digitalisierung. Wir müssen umdenken.

Nach der Erfindung der Dampfmaschine, der Elektrizität und des Computers beginnt nun die 4. industrielle Revolution, die Digitalisierung. Darunter versteht man die Vernetzung von Daten und Systemen, die untereinander Informationen analysieren, verarbeiten, austauschen und weiterleiten können und unbegrenzt verfügbar sind. Das bedeutet, dass der Nutzer von überall und egal zu welcher Zeit auf Daten zugreifen und produktiv sein kann. Diese Revolution wird unser Arbeitsleben, unsere Leistungsfähigkeit und unsere Gesellschaft stark beeinflussen. Ja, sie wird Unternehmensbereiche, unsere Einstellung zur Arbeit und die technische Machbarkeit völlig auf den Kopf stellen.

Die einen nehmen diese Veränderungen gelassen hin oder tun sich schwer damit. Andere erkennen, dass die Digitalisierung eine sehr hohe Dynamik und Geschwindigkeit erhält und für ein Unternehmen ganz neue Möglichkeiten bietet. Das Internet hat während den letzten Jahrzehnten bereits viele Veränderungsprozesse ausgelöst. Mit der Vernetzung von intelligenten Systemen wird es einen neuen Wachstumsschub geben. Intelligente, lernfähige Maschinen können schon recht gut «denken». Sie bewältigen riesige Mengen von Daten, können diese verarbeiten und produktiv umsetzen und miteinander kommunizieren. Sie übernehmen einen zunehmenden Teil unserer Arbeit.

Wir müssen umdenken und uns diesen neuen Anforderungen anpassen. Das kommt in der Arbeitswelt auf uns zu:

 

  • Die Babyboomers gehen demnächst in den Ruhestand, danach folgen geburtenschwächere Jahrgänge und somit werden uns in den kommenden Jahren Fachkräfte fehlen. Es wird einen Kampf um die besten qualifizierten Arbeitskräfte geben. Talente, wie Ingenieure, Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker werden gesucht.
  • Wer in seine eigenen Qualifikationen investiert, wird in Zukunft nicht Arbeit suchen müssen, sondern er oder sie wird gesucht und kann sich den besten Arbeitgeber auswählen.
  • Arbeitnehmende können alternative Arbeitsmodelle wählen. Dank der digitalen Vernetzung sind sie zeitlich und örtlich ungebunden und flexibel. Es spielt keine Rolle wann und wo sie ihrer Arbeit nachgehen Zuhause, im Café, in der Badi oder auf dem Säntis.
  • Die Arbeitsplatzgarantie wird es nicht mehr geben. Man wird für eine gewisse Zeit für einen Arbeitgeber, für ein Projekt, für eine Arbeitsgruppe oder virtuelle Organisationen arbeiten. Teams werden für bestimmte Aufgaben und für eine bestimmte Zeit zusammengestellt und bezahlt.
  • Die Arbeitsumgebung und das Arbeitstempo kann man individuell gestalten. Dies fordert vom Mitarbeitenden ein gutes Selbstmanagement, Verantwortungsbewusstsein, Organisationsgeschick und Selbstdisziplin.
  • Im Unternehmen wird man sich treffen, wenn es um Austausch, Kreativität und um gesellschaftliches Miteinander geht.
  • Ein flexibles Beschäftigungsverhältnis führt zu einem unregelmässigen Einkommen. Man muss immer wieder neue Aufträge finden.
  • Routinetätigkeiten und zeitraubende, gefährliche und körperlich anstrengende Arbeiten werden wegfallen. Diese übernehmen die Roboter. Dafür ist Fachwissen gefragt. Arbeitnehmende werden anspruchsvolle Aufgaben übernehmen und Maschinen steuern und überwachen.
  • Führungskräfte werden ihre Mitarbeitenden nicht mehr kontrollieren und überwachen, sondern fördern, motivieren und begleiten. Die Hierarchien werden flacher.
  • Der arbeitende Mensch muss sich auf die Fähigkeiten konzentrieren, welche der Maschine fehlen: das Können, querzudenken, unternehmerisch zu handeln, zu fantasieren, kreative Ideen zu haben, emotional und sozial kompetent zu sein.

«Wenn man mit der Zeit geht, erschliessen sich ganz neue Möglichkeiten.»

Zitat: Firmenchef Roland Zeidler, Die rollende Glaserei.

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